Happy Food
Glück beginnt im Darm. Das gilt nicht nur für Schokolade. So wirkt Ernährung auf unsere Psyche
Die Darm-Hirn-Achse
Unser Verdauungsorgan wird auch „Bauchgehirn“ genannt. Denn dass der Darm über die Nervenbahnen mit unserem Gehirn kommuniziert, ist längst bekannt: Unsere Ernährung kann mit dem Darmnervensystem interagieren und elektrische Signale ins Gehirn leiten. Je nachdem, was wir essen, werden verschiedene Hormone gebildet, die dann im Gehirn entsprechende Reaktionen auslösen. Unsere Ernährung beeinflusst zudem die Zusammensetzung der Darmbakterien. Eine gesunde Darmflora fördert unser Wohlbefinden.
Was hat die Darmflora mit unserer Psyche zu tun?
Bis vor Kurzem galt die Blut-Hirn-Schranke als Grenze. Durch sie entscheidet das Gehirn, welche Stoffe hereingelassen werden. Inzwischen weiss man, dass manche Stoffwechselprodukte der Darmbakterien (Metabolite) diese Barriere überwinden und damit auch Entzündungsbotenstoffe ins Gehirn gelangen können. Diese wirken sich dann negativ auf unsere Stimmung aus. Wer viel Fleisch, tierisches Fett, Frittiertes und Zucker isst, so Studien, leidet häufiger an Diabetes und Stoffwechselstörungen, aber auch an einer Verschlechterung der Gehirnfunktion und an einer Zunahme von Ängsten.
Warum Probiotik hilfreich ist
Experten haben beobachtet, dass Menschen mit Depressionen negative Veränderungen in der Darmflora aufweisen. Das heisst, dass die nützlichen Darmbakterien wieder aufgepäppelt werden müssen. Dabei können etwa probiotische Jogurts helfen. Sie enthalten Bakterienstämme, die im Darm beheimatet sind. Der Verzicht auf Genussgifte und der Fokus auf eine ballaststoffreiche, gesunde Ernährung tragen das Ihre dazu bei.
Heilsame Mittelmeerküche
Wer seine Ernährung umstellt, ändert allmählich auch seine Darmflora. Hoch im Kurs steht die mediterrane Diät: viel frisches, vor allem grünes (Blatt-)Gemüse wegen der gesunden Pflanzenstoffe und B-Vitamine, Olivenöl und Fisch als Omega-3-Fettsäuren-Lieferanten, Nüsse, Kerne und Vollkornprodukte für die Ballaststoffversorgung, Früchte für die Vitaminzufuhr. Auch die Schärfe von Chili, Pfeffer & Co. kann helfen: Der Wirkstoff Capsaicin reizt die Geschmacksnerven, das Gehirn schüttet daraufhin Endorphine zur Linderung aus.
Mit allen Sinnen geniessen
Nahrungsaufnahme dient nicht nur dem Überleben. Sonst würde uns schon Astronautenkost in Tuben befriedigen. Allein der Vorgang des Essens und Trinkens greift tief in unsere Schaltkreise ein, die unsere Gefühle steuern. Auch die Optik, der Geruch und Geschmack einer Speise rufen bestimmte Empfindungen hervor. Man denke nur an das Leibgericht, das uns Mama zu besonderen Anlässen serviert. Fühlt sich an wie eine liebevolle Umarmung!
#makehappy
Beeren wirken antioxidativ und schützen Körper & Geist bei Alltagsstress.
Bananen enthalten die Aminosäure Tryptophan, eine Vorstufe von Serotonin.
Mangold hilft mit B-Vitaminen und Folsäure gegen Stimmungstiefs.
Fenchel wirkt wohltuend mit einer Vorstufe des Stimmungsaufhellers Serotonin.
Baumnüsse – ideales „Gehirnfutter“ dank gesunder Fette, Proteine, Ballaststoffe.